Klar

– Im Moment schaffe ich es offensichtlich nicht, wirklich wöchentlich zu schreiben. Ich möchte nun wieder daran arbeiten. –


Nachdem ich vor einem halben Jahr erst eine 90er/2000er-Jahre-Musikphase hatte, kam im Sommer eine Alternative-Rock-Phase. Der Spätsommer war dann vor allem davon geprägt, meine meist gehörten Lieder der letzten Monate noch häufiger zu hören. Und nachdem ich schon vor ein paar Wochen kribbelig wurde und merkte, dass ich allmählich all das nicht mehr hören kann, höre ich gerade vor allem Acoustic Covers, ein ganzer Teil davon ist etwas gefühlsduselig und ich mag’s. Es passt gerade gut und ich fühle mich nicht emotional verwirrt. Ich fühle mich sehr klar, auch wenn nicht alles klar ist.


Klar ist aber, dass sich einfach viele Dinge verändert haben. Und dass sich wenig daran geändert hat, dass ich nie sonderlich angetan davon war, so zu tun als könnte sich plötzlich alles ändern.
Aber: Schreiben ist nicht mehr das, was es mal für mich war. Es ist kein Ventil mehr, keine Möglichkeit mehr, herauszufinden, was ich fühle oder denke und auch nicht mehr mein Hauptweg, mich zu äußern und auszudrücken. Schreiben ist etwas, was Freude macht, aber es ist nichts mehr, was ich für mein inneres Gleichgewicht dringend brauche.


Und noch mehr hat sich verändert: Ich befinde mich möglicherweise in einer Situation, in der ich noch vor einigen und mehreren Jahren anders gehandelt hätte und gehandelt habe. Das alles zählt nicht mehr. Was zählt, ist, dass ich ganz genau weiß, wie ich sein möchte und wie nicht. Es ist unter den Umständen nicht wirklich schwer, nicht emotional verwirrt zu sein sondern Vertrauen zu haben, dass die Dinge am Ende eh immer ihren Weg gehen werden. Und so ungeduldig ich auch oft sein mag, so ist es in letzter Zeit immer wieder eine wahre Offenbarung, dass ich – statt mir den Kopf zu zerbrechen über Probleme, die noch gar keine Probleme sind, weil sie erst nur in meinem Kopf stattfinden – einfach auch tief durchatmen kann.
Es ist unter all den Umständen leicht, einfach bei mir zu bleiben.

Auch das hat sich geändert, denn noch vor ein paar Monaten hätte mich das hier völlig aus dem Konzept gebracht. Und die Tatsache, dass ich seit einer Woche immer wieder ein paar Konflikte mit meiner Bauchgegend habe, zeigt sicherlich auch, dass es einen Teil von mir nicht kalt lässt. Ich mag es nicht so sehr, wenn ich eine Situation nicht sicher einschätzen kann. Aber das macht nichts. Atmen hilft. Zu wissen, dass im Grunde nichts schief gehen kann, weil am Ende alles okay sein wird, weil alle Entwicklungen, die ich mir gerade vorstellen kann, gut sein können, hilft auch.


Und am meisten hilft, dass ich spüre, dass ich mich gerade genau wie der Mensch verhalte, der ich sein möchte. Und bin.

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