2021

Auch wenn es eine Zeit lang nicht danach aussah, wird es hier weitergehen. Anders. Aber weiter.
Bis auf zwei Ausnahmen habe ich die alten Einträge entfernt. Man kann die Vergangenheit nicht einfach streichen und das war und ist auch nicht meine Absicht. Ich möchte nur mein Augenmerk verändern und von daher erschien es mir angemessen, die älteren Sachen auszublenden.

Jahresrückblicke mag ich schon lange. Und ich schreibe sie schon lange auf dem letzten Drücker. Das Jahr werde ich gut in Erinnerung behalten und da ich in diesem Jahr, bis auf wenige Ausnahmen, kaum gebloggt habe, möchte ich kurz das Wichtigste zusammenfassen:

Beruf/Arbeit
In diesem Jahr habe ich immer wieder mal mit meiner Arbeit und meiner Leistung gehadert, abgelöst von Phasen, in denen ich dann doch ganz zufrieden war mit dem, was ich mache und wie ich es mache. Inzwischen begreife ich immer mehr, dass es vermutlich immer wieder solche Phasen geben wird, in denen ich das Gefühl habe, meine Arbeit nicht gut genug zu machen und dass es viel mehr etwas mit meiner Arbeit und meiner Arbeitsstelle als solche und meinem Wunsch nach Perfektion zu tun hat als damit, dass ich meine Arbeit tatsächlich nicht gut genug machen würde. Fürs nächste Jahr nehme ich mir beruflich nur vor, mich von diesen Phasen nicht zu sehr aus der Balance reißen zu lassen und mein Gleichgewicht auch in den stressigen Phasen noch etwas besser zu halten.

Freunde
Ich konnte zwei Freundschaften intensivieren und eine Freundschaft weiter aufrechterhalten. Und obwohl es sicherlich mehr Menschen in meinem Leben gibt, die mir wichtig sind und mit denen ich ab und an etwas erlebe, sind es diese drei Menschen, deren Freundschaft mir gerade am meisten bedeutet. Fürs nächste Jahr nehme ich mir lediglich vor, diese drei Freundschaften weiterhin zu pflegen und darüber hinaus auch andere Menschen in mein Leben zu lassen, sofern diese das auch wollen.

Beziehung
Dazu ließe sich vielleicht eine ganze Menge mehr noch sagen und vielleicht tue ich das auch irgendwann. Ich hatte ein wirklich schönes Beziehungsjahr mit einem Menschen, der mir noch immer sehr viel bedeutet. Durch diese Beziehung und diesen Menschen habe ich viel über eigene Grenzen, über Bedürfnisse, über Vorstellungen und über mich gelernt. Ich weiß noch etwas mehr, was ich an einer Beziehung schätze und was in einer Beziehung auf Dauer schädlich ist. Uns beiden geht es wahrscheinlich so, dass wir dieses gemeinsame Jahr beide sehr gut in Erinnerung behalten werden. Letztendlich hatten wir aber neben den vielen Höhen auch so viele Tiefen, dass uns wohl beiden inzwischen klar ist, dass das hier, auf Grund unserer sehr unterschiedlichen Vorstellungen, nicht viel Zukunft haben kann. Eine Zeit lang war ich traurig, mittlerweile sehe ich das eher mit Dankbarkeit für das, was wir hatten und mit etwas Erleichterung, dass wir beide den Mut haben, auch ohne einander weiterzugehen. Ein bisschen Hoffnung bleibt, dass wir es schaffen, freundschaftlich verbunden zu bleiben.
Für das nächste Jahr mag ich mir hier nicht zu viel vornehmen. Ich habe begriffen, dass das, was ich eine ganze Weile im Dating- und Beziehungsbereich betrieben habe, niemandem gerecht wurde und dass es mir auf Dauer schaden würde, so weiterzumachen. Ich lerne, Grenzen zu ziehen. Vielleicht bleib ich eine Weile alleine, vielleicht auch nicht. Das ist nichts, was sich für einen Vorsatz eignet.

Gesundheit
Inzwischen habe ich eine Diagnose bekommen, vor der ich eine ganze Weile zuvor Angst hatte und die meine inzwischen diagnostizierte Angststörung vorab ziemlich auf Trab gehalten hatte. Mittlerweile ist es okay. Vielleicht wird es irgendwann mal ein größeres Thema sein (vielleicht auch nicht), aber für den Moment ist es schon in Ordnung.
In diesem Jahr habe ich meine Psychotherapie begonnen. Meine Therapeutin ist eine sehr kühle, manchmal auch unterkühlte Person, die ich inzwischen nicht mehr missen möchte. Meine Probleme waren sicherlich größer als mir eine ganze Weile klar war und manchmal sind sie immer noch sehr präsent, aber ich habe für mich große Schritte nach vorne gemacht und mit vielem kann ich besser umgehen. Es hilft, zur Therapie zu gehen und jemanden zu haben, der mir hilft, das, was manchmal in meinem Kopf passiert, besser einzuordnen. Fürs nächste Jahr gilt nur, dass ich das hier weitermache und verfolge und dass ich mich bemühe, mich selbst in manchen Momenten nicht ganz so ernst zu nehmen und dem Leben mit etwas mehr Gelassenheit entgegenzuschauen.

Das hier war ein gutes Jahr. Wegen und trotz allem. Ich bin neugierig auf das neue Jahr. Es wird vielleicht Momente geben, in denen ich nicht ganz so sicher auf dem Boden stehe, wie ich es jetzt gerade tue. Ich freue mich auf ein sicherlich nicht weniger aufregendes, interessantes Jahr. Und ich freue mich darauf, hier wieder regelmäßig zu schreiben. Mir ist klar, dass ich eine ganze Weile lang viele andere Bloggs und viele Menschen, die in der Vergangenheit Kommentare hinterlassen habe, nicht weiter beachtet habe. Ich hoffe, ihr verzeiht mir das. Auch damit möchte ich jetzt anders umgehen.

Es gibt nicht viel, was ich mir für das nächste Jahr wünsche. Ich wünsche mir für 2022, dass es ein buntes, erlebnisreiches, interessantes Jahr wird und mein größter Wunsch ist wie immer, gesund zu bleiben und dass vor allem auch die geliebten Menschen um mich herum gesund sind und bleiben. Das ist übrigens ein Wunsch, der mir auch vor Corona schon eine Menge bedeutet hat.

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch in das neue Jahr und dass das neue Jahr ganz viel Gutes für euch bereithalten mag!